Geschichte

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Im Jahr 1964 wurde ein Anwerbeabkommen zwischen der Republik Österreich und der türkischen Republik, zur Anwerbung türkischer Arbeitskräfte und deren Beschäftigung in Österreich abgeschlossen. 

Die türkischen Arbeitskräfte, die nach Österreich immigrierten in der Hoffnung auf Arbeit und wirtschaftlicher Erholung. 
Nachdem die ersten Grundbedürfnisse nach Essen und Wohnen abgedeckt waren, verstärkte sich nach und nach das Bedürfnis nach Spiritualität und den gemeinsamen Gebeten. Der Wunsch der immigrierten türkischen Arbeiter nach einer Gebetsstätte, um allen voran die Freitagsgebete, aber auch die Festtagsgebete verrichten zu können. Daraufhin tätigten eine Handvoll engagierter Arbeiter auch schon die ersten Schritte. Mit einem Ansuchen bei der türkischen Botschaft in Wien konnte, mit der Mithilfe des Botschafters im Jahre 1973, das erste Festtagsgebet in der Wiener Stadthalle verrichtet werden. 

Sehr viele Muslime unterschiedlicher Herkunft, aber auch aus den unterschiedlichsten Bundesländern kamen zeitig in der Früh, um an diesem Festgebet teilzunehmen. Für die meisten Muslime war es ein spektakuläres Ereignis, wie sie es zuvor noch nie erlebt hatten. Auch die österreichischen Medien berichteten von dem ersten großangelegten Festtagsgebet. „Die Muslime können keine Barbaren sein, selbst die draußen abgelegten Schuhe sind sehr ordnungsgemäß“, titelte der ORF seine Sendung. „Gewöhnliche Bürger und der Botschafter stellen sich in der selben Reihe auf ……..“, wurden die damaligen Muslime von den Medien gelobt.

Da in den 1970er Jahren die Freitags- und Festtagsgebete in Kirchen oder Sporthallen stattfanden; waren die Gründung einer Moschee immer wieder Gegenstand vieler Gespräche. Nach dem im Jahr 1973 beim großen Festtagsgebet in der Wiener Stadthalle Geldspenden eingesammelt werden konnte, wurde bei der zuständigen Behörde ein Antrag zur Gründung einer Moschee eingebracht.

Die Suche nach einer entsprechenden Gebetsräumlichkeit endete mit einem Mietvertragsabschluss in der Werdertorgasse 4/13 im ersten Bezirk, somit wurde der erste Gebetsraum in Österreich eröffnet. Zur Eröffnungsfeier kamen unter anderem auch religiöse Vertreter aus unterschiedlichen muslimischen Ländern. Ab diesem Zeitpunkt folgten nach und nach weitere Öffnungen von Gebetsräumlichkeiten.  

In den 80er Jahren führten die türkischen Arbeitskräfte ihre ehrenamtliche Moscheeaktivitäten eifrig fort und starteten erste Bestrebungen zur Vereinsgründung. Als die erste Vereinsadresse wurde die Moschee in der Korbergasse 12, im 12. Wiener Gemeindebezirk genannt. 

Die ATIB Union – „Türkisch-Islamische Union für soziale und kulturelle Zusammenarbeit in Österreich“ wurde im Jahr 1990 gegründet. 

Mit folgender Zielsetzung:

  • Den hiesigen türkischen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit auf kulturelle, soziale und religiöse Inhalte zu geben.
  • Die Integration der türkischen Bürgerinnen und Bürger in Österreich zu unterstützen.
  • Die türkischen Jugendlichen zu einem gesunden Selbstbewusstsein und einer gelungenen Integration zu verhelfen. 

Mit ihrer Gründung schlossen sich auch andere bereits bestehende Moscheevereine der Union an.  Kurze Zeit nach ihrer Gründung gründete die ATiB Union einen Begräbnisfonds für ihre Mitglieder. Die Überführung der Toten, war bis zu diesem Zeitpunkt mit strengen bürokratischen Auflagen, sowie sehr hohen Kosten verbunden. Durch die Öffnung eines Begräbnisfonds gelang es der ATiB Union den Hinterblieben die Last, in den schweren Stunden des Verlustes zu nehmen. 

Auch die Pilgerfahrt nach Mekka war in der Vergangenheit stets eine problematische Frage in Hinblick auf die Organisation und Durchführung für viele Muslime in Österreich gewesen. Daraufhin wurden erste Initiativen gestartet und im Jahre 1994 war es möglich die ersten 255 Pilger in die Heiligen Stätte nach Mekka zu schicken. 

Die steigende Anzahl der muslimisch-türkischen Bürgerinnen und Bürger in Österreich machte in den nächsten Jahren die Suche nach neuen und größeren Räumlichkeiten notwendig. 

Im Jahr 1996 wurde ein neues Gebäude mit einer Grundfläche von 1500 m² in der Dammstraße 37, im 20. Bezirk erworben. Die zentrale Verwaltung, die sich bis zu diesem Zeitpunkt im 12. Wienerbezirk befand, zog mit in das neue Gebäude. 

Als die vertrauenswürdigste Institution für viele Muslime in Österreich weitete die ATiB Union seine Tätigkeitsfelder, angepasst an die Bedürfnisse ihrer Mitglieder, stetig aus. Vertreten in allen 9 Bundesländern und vielen Zweigvereinen. Dieses große Wachstum brachte nach einiger Zeit den Bedarf an einem neuen und größeren Gebäude erneut auf die Tagesagenda. Im Jahre 2007 wurde das neue Gebäude mit einer Grundfläche von ca. 6166 m² und fünf Stockwerken erworben, wo sich bis dato auch die neue zentrale Verwaltung befindet. 

Die ATiB Union agiert momentan in 8 Bundesländern mit 63 Zweigvereinen.